Wie entstehen Krankheiten? Wann gelten wir als gesund?

Für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Gesundheit ein menschliches Grundrecht. Sie definiert die Gesundheit seit 1948 wie folgt: "Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung."

 

Wann ist ein Mensch gesund?

Gesund ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen, sondern bezieht sich sowohl auf unseren Geist (Psyche, seelisches Wohl), unseren Körper (Soma) und die soziale bzw. gesellschaftliche Eingliederung des einzelnen Individuums mit all seinen individuellen Empfindungen in einem natürlichen Umfeld.

Unser ganzes Wesen wird dabei berücksichtigt, das sich im Zustand, wenn wir von Gesundheit sprechen, sich mit seiner Innenwelt und Umwelt in einem harmonischen Energie-, Stoffwechsel- und Informationsaustausch befindet. Die Harmonie steht für das Gleichgewicht und bezieht sich im rein körperlichen Sinne auf die Homöostase. Homöostase ist in der Medizin das Gleichgewicht der physiologischen Körperfunktionen (z.B. pH-, Körpertemperatur-, Blutdruckregulierung u.a.). Steht dem Körper genügend Energie zur Verfügung, kann er sich laufend regenerieren und seine maximale Lebenserwartung erreichen. Ein Teil unserer Lebenserwartung ist in unseren Genen festgeschrieben, der andere Teil hängt von unserem Lebensstil ab.

Ein Blick in die Tierwelt zeigt, dass Tiere, die einen langsamen Stoffwechsel ausgesetzt sind z.B. Schildkröte, Elefant, Wale oder Schimpansen wesentlich älter werden als Tiere mit einem schnellen Stoffwechsel wie Katzen, Hunde, Mäuse, Hamster und Kleinvögel. Der Stoffwechsel wird vom Herzschlag beeinflusst. Tiere mit einem langsamen Stoffwechsel wachsen weniger schnell. Je rasanter das Herz schlägt, desto höher ist der Stoffwechsel und dadurch altert das Tier schneller. Ein anderer wichtiger Faktor ist die Ernährung.

Individuelle Voraussetzungen

Der Mensch ist kein Fliessbandprodukt, das einheitlich in Form, Funktion und Eigenschaft angefertigt wird. Selbst eineiige Zwillinge sind nicht identisch, auch wenn deren Gene in der frühesten Entwicklungsperiode gleich ist. Wir Menschen unterscheiden uns nicht nur äusserlich, unsere geistige Innenwelt ist formbarer und deshalb noch einzigartiger als das Aussehen. Ein Lebewesen ist individueller, komplexer und wohl eines der grössten Wunder, was die Erde bisher hervorgebracht hat.

Körperliche und geistige Unversehrtheit, die Genetik, emotionale und mentale Eigenschaften spielen eine entscheidende Rolle in wieweit sich das Individuum an die Welt anpasst und sich in ihr entfaltet und optimal wächst.

 

 

Im Zustand ganzheitlicher Gesundheit harmoniert unser Denken, welches unseren Gefühlen stark beeinflusst, mit unserer Sinneswahrnehmung (Aufnahme, Verarbeitung und Zusammenhängen sensorischer Informationen).

Die Interpretation durch unseren inneren Kompass (Instinkt, Intuition und auf das "Herz hören") ist ein funktionierendes Navigationswerkzeug, das schneller und zumeist genauer funktioniert als unser Verstand, der durch seine vielen Entscheidungsmöglichkeiten ein Entscheidungswirrwarr anrichtet. Wenn Intuition, was unser Bauchgefühl ist, mit unserem Verstand harmoniert, sich also gegenseitig über eine Handlung, einen Entschluss abwegt und wir unser Stressmanagement (z.B. Bewältigungsstrategien und Widerstandsfähigkeit) bewusst anwenden, nutzen wir viel unserer mentalen Kraft. Nichts gegen den Verstand. Es war der Verstand, der es den ersten Menschen Afrikas ermöglicht hat, aus den Steppen herauszutreten und Schritt für Schritt die Welt zu erobern, wie kein Säugetier vor ihm. Jedoch ist es auch der Verstand, der uns lange nach dem Glauben handeln liess, wir existierten getrennt von der Natur und es gebe nur die eine Realität bzw. Wahrheit. Es lohnt sich also die Intuition zu stärken, indem wir bewusst in die Stille gehen und unsere Achtsamkeit und unser Vertrauen in Bauch und Herz legen.

Ein Mensch kann gesunde, wie auch geschwächte oder kranke Anteile in sich tragen. Der natürliche Alterungsprozess, dem jedes Lebewesen unterworfen ist, verändert den Körper über die Lebensjahre hinweg. Stoffwechselfunktionen werden langsamer und der Körper funktioniert weniger fehlerfrei. Das Energielevel sinkt. Die Anfälligkeit für Krankheiten steigt mit zunehmendem Alter und kann dennoch von Mensch zu Mensch extrem unterschiedlich sein.

Ein klarer, gesunder Geist kann bis ins hohe Alter bestehen, obwohl vielleicht die Gelenke vorher schlapp machen und die Person auf Gehhilfen angewiesen ist. Ein Teil der Gesundheit (z.B. die Psyche) ist noch voll funktionstüchtig, ein anderer Teil (z.B. Gelenke) ist es nicht. Umgekehrt lässt sich beobachten, dass die körperliche Zerbrechlichkeit bei Menschen mit einer kranken Psyche schneller voranschreitet. Es fehlt dann an der geistigen Ressource, die nötigen Schutzfaktoren aufrechtzuerhalten. Hier ist es die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen, die die Belastungen, also die Stressfaktoren, gegenüber unseren Ressourcen in einer Balance halten, damit der Körper nicht überfordert wird und so die Homöostase stört.

Die Antwort auf die Frage "Wer bin ich?" liefert eine tiefere Erkenntnis über unseren innersten Kern und die Suche nach der Antwort sollte jeder Mensch sich zu Liebe in Angriff nehmen. Aus meiner Erfahrung geht die Antwort weit über die Identifikation mit einer Person, dem Beruf, einer Nationalität, dem Geschlecht oder einer Spezies hinaus. Der innerste Kern ist unantastbar und Teil der Ewigkeit. Oft führt eine Krise, sei es eine Krankheit, ein Unheil, ein Unfall oder ein Schicksalsschlag dazu, dass sich der einzelne Mensch tiefgreifender mit sich und seinem Leben auseinandersetzt. Die Chance solcher Erfahrungen kann sein, die eigene Ohnmacht, verursacht durch Ängsten, zu verlassen und inneren Frieden, Vertrauen und Selbstermächtigung zu finden. Nicht ohne Grund kommt es immer wieder zu sogenannten "Wunderheilungen" oder "Selbstheilungen", die wissenschaftlich nicht erklärt werden können. Unser Geist ist mächtig und wir treffen jeden Tag Entscheidungen. Selbstreflexion ist ein wunderbares Mittel, um destruktive Gedanken- und Verhaltensmuster zu erkennen und sie umzuprogrammieren. Selbst die Krankheit ist innerhalb unserer Wahrnehmung ein Programm, dem viel Aufmerksamkeit gegeben wird und dadurch viel Energiefutter bekommt. Da wir Menschen mächtige Wesen sind, sollten wir achtsam sein, dass wir unsere Energie in Vorstellung und Handlung auf die Lösung setzen und nicht beim Problem verhaften, es zwar erkennen, aber entscheiden davon loszukommen. Macht dürfen wir als etwas positives betrachten, selbst wenn die Geschichte der Menschheit geprägt ist von verantwortungslosem Machtmissbrauch. Sie ist auch geprägt von Errungenschaften wie der Abschaffungen der Sklaverei und einheitlichen Menschenrechten. Sie ist geprägt von Erfindungen wie z.B. Fahrzeug, Flugzeug, Medizin, Gebäude, Kühlschrank,Kommunikationstechniken und der Raumfahrt. All dies wäre ohne Macht über die eigene Schöpferkraft nicht geschaffen worden.

 

Wie entsteht die Krankheit?

Wenn der Punkt der Anpassungsfähigkeit an physische, biochemische aber auch mentale und emotionale Reize überschritten wird, kann das Puffersystem im Körper das Gleichgewicht nicht mehr aufrechterhalten und es kommt zu Krankheitssymptomen. Vereinfacht gesagt, lässt uns ein Energie-, sprich Ressourcenmangel krank werden. Der Körper und Geist möchte in dieser Schwächephase seine Kräfte neu sammeln. Dafür braucht er Ruhe, eine stressfreie, sichere Umgebung und wenn nötig Medizin. Die richtige Medizin trägt dazu bei, dass sich der Körper schneller erholt, je nach schwere der Krankheit, ist sie gar unabdingbar.

Die Anpassungsfähigkeit an Reize kann durch schwere psychische Belastungen, traumatische-, überwältigende und lebensbedrohliche Erlebnisse stark reduziert werden. Diagnosen von bedrohlichen Krankheiten (Krebs, MS, Aids, Alzheimer etc.) belasten nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche und somit die Einstellung zum Leben.
Die Aspekte der Psychosomatik befassen sich mit dem Einfluss der Psyche und dem sozialen Umfeld (Familie, Freunde, Bekanntenkreis, Schule, Arbeit) auf den Körper. Die Psyche beeinflusst unsere Stressresistenz, was wiederum Einfluss auf unsere Hormone nimmt (z.B. Cortisol, Adrenalin), die den Stoffwechsel mitsteuern und so den Säure-Basen-Haushalt (ph-Wert, Puffersystem) günstig oder ungünstig beeinflussen und am Ende das ganze Milieu verändern. Sowohl der psychische Effekt des Placebos wie auch der gegenteilige Nocebo führen erwiesenermassen zur Verbesserung bzw. Verschlechterung der körperlichen Gesundheit.

 

„Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles! “ <span class="su-quote-cite">Antoine Béchamp (Chemiker, Mediziner und Pharmazeut 1816 - 1908†)</span>

 

Nach der Auffassung von Antoine Béchamp ist es nicht entscheidend, ob wir in Kontakt mit Mikroben (Erregern) kommen, die wir als krankmachend bezeichnen, wenn unser eigenes Milieu robust ist und somit unserem Schutz dient. Er legt den Fokus also auf den Zustand des Wirts und nicht auf die des Erreger, wenn es um die Ursache von Krankheiten geht.

Demgegenüber haben der deutsche Mediziner Robert Koch (das Robert-Koch-Institut ist nach ihm benannt) und der französische Physiker und Biochemiker Louis Pasteur (1822 - 1895†) ihren Fokus auf die Erreger gelegt.

 

„Ich wünsche, dass im Kriege gegen die kleinsten, aber gefährlichsten Feinde des Menschengeschlechts eine Nation die andere immer wieder überflügeln möge“ <span class="su-quote-cite">Robert Koch (Mediziner, Mikrobiologe und Hygieniker 1843 - 1910†)</span>

 

Robert Koch war Feldarzt im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Daher stammt auch seine kriegerische und nationalistische Ausdrucksweise. Es galt der Irrglaube, Bakterien seien per se schlecht und verkürzen das Leben. Deswegen sind sie zu bekämpfen mit Antibiotika und Desinfektionsmitteln. Heute wissen wir, dank der Forschung am Darmmikrobiom und zahlreichen Studien, dass das Leben in Symbiose mit Mikroorganismen gedeiht. Antibiotika sind eigentlich Medikamente für den Notfall. Sie werden jedoch zu oft verschrieben. Antibiotika verändern das Mikrobiom (die Gesamtheit aller Mikroorganismen) nachhaltig, reduzieren dabei Bakterien, stärken jedoch das Ungleichgewicht zwischen Bakterien, Pilzen (z.B. Candida) und Viren, da letztere Beiden sich in einer bakterienfreieren Umgebung besser vermehren. Der Körper ist ein organisches Ganzes, daher wirkt auch eine lokale Behandlung mit Antibiotika auf das gesamte Mikrobiom.

Wenn die Mikrobe einen Einfluss auf das Milieu hat, und ja, das hat sie, können wir uns die Frage stellen, ob das Milieu einen Einfluss auf die Mikrobe hat? Ja und sogar stärker als umgekehrt. Das Milieu bezeichnet in der Biologie den lebensnotwendigen Raum von Mikroben, Pflanzen, Insekten und Tieren, worin sie gedeihen und wachsen. Ob in einer Petrischale (in vitro - Prozess) oder im lebendigen Organismus (in-vivo), beides sind eigene Atmosphären für die Mikroben. Wäre der Mensch die Mikrobe, dann ist die Wiese, der Wald, der Fluss und die ganze Umgebung und Atmosphäre sein Milieu.

 

 

Wie im Innen so im Aussen. Mensch und Tier sind mit der Natur untrennbar verbunden oder noch treffender ist die Aussage, dass der Mensch und das Tier selber Natur sind. Vielfalt (Biodiversität, Pluralität) und Ausgewogenheit (Harmonie) führt zu einem gesunden System. Alleinherrschaft (Monokultur) und Einseitigkeit führt zur Disbalance und schadet dem Milieu, bis es ausgelaugt ist und keinen Nährboden mehr liefert. Im schlimmsten Fall stirbt der Wirt, weil er selbst vom Milieu abhängig ist. Die wechselseitige Einflussnahme von Mikrobe und Milieu gehört zum biologischen Stoffkreislauf. Mensch und Tier sind nur grössere Lebewesen, die aus Billionen von Körperzellen bestehen, die von genauso vielen oder sogar etwas mehr Mikroorganismen besiedelt werden.

 

 

Wenn wir von Mikrobe und Milieu sprechen in Bezug auf unseren Körper, dann sind unsere Haut und insbesondere unsere Schleimhäute im Zentrum. Wir haben auf unserer Haut (Epidermis, der obersten Hautschicht) nützliche Bakterien, die für einen säuerlichen ph-Wert von ca. 4.9 bis 5.5 sorgen und so die Haut schützen. Deren Anzahl an Bakterienstämmen und -kolonien ist jedoch im Vergleich mit der Darmflora und Mund- und Nasenflora, die alle auf Schleimhäuten leben, äusserst gering. Die Schleimhäute kleiden unsere Hohlorgane aus vom Mund und Nase, über die Luft- und Speiseröhre, bis zu den Bronchien und dem Magen-Darmtrakt. Auch die Bindehaut und Teile der Genitalien sind mit Schleimhäuten ausgekleidet. Die Schleimhäute dienen als schützende Abgrenzung der Organoberflächen, bei gleichzeitiger Fähigkeit Moleküle abzugeben oder aufzunehmen. Die Schleimhäute sind mit dem Lymphsystem verbunden und können Antikörper abgeben und so den Körper vor Krankheitserregern schützen.

Die Schleimhäute benötigen Feuchtigkeit. Deswegen ist es wichtig genügend Flüssigkeit dem Körper zuzuführen. Der Mensch besteht nämlich zu 60-80% aus Wasser, das Blut gar zu 90%. Wasser (H2O) ist die Grundlage für die Entstehung von Leben. Sauberes Wasser lässt unsere Körpersäfte (Blut, Galle, Urin, Schleim) fliessen. Die Schleimhäute in der Nase können durch Meersalzwasser zusätzlich befeuchtet werden, damit Keime nicht allzu lange darauf haften. Mundhygiene ist wichtig, damit keine Überwucherung der Mundflora stattfindet. Die Mundflora dient zwar auch als Schutz vor bestimmten Keimen, dennoch ist auch hier die Balance wichtig. Essensreste zwischen den Zähnen, besonders zucker- und stärkehaltige Lebensmittel lassen säurebildende Mikroben wachsen. Mineralien werden vermehrt aus den Zähnen gelöst und Karies & Parodontitis wird begünstigt. Mundtrockenheit verstärkt diesen Effekt. Unser Speichel wird für die Vorverdauung von Fett und Kohlenhydraten benötigt, zudem enthält er Antikörper gegen Krankheitserreger und remineralisiert stetig die Zähne.

 

Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.<span class="su-quote-cite">Friedrich Nietzsche</span>

 

Ohne den Kontakt mit Mikroben hätten wir kein funktionierendes Immunsystem. Unser Immunsystem verbessert sich erst im Kontakt mit Mikroben. Es lernt und wird stärker. Im Vordergrund des Immunsystem steht der gesunde Verdauungstrakt. 80% unseres Immunsystems wird vom Darm gesteuert. Dabei spielen diese drei Barrieren die Hauptrolle:

  • Darmschleimhaut: Sie ist das selektive Eingangstor für Nährstoffe. Sie hält die Darmflora mittels schleimiger Mukusschicht auf sicherer Distanz. Die Zellen der Darmschleimhaut erneuern sich innert 3 Tagen. Es gibt darin aber auch Zellen, die sich innert 36 Stunden erneuern. 70-80% aller Zellen die Antikörper produzieren, befinden sich in der Darmschleimhaut. Bei Entzündungen der Darmschleimhaut gelangen Nahrungsbestandteile in die Blutbahnen, die nicht vollständig durch die Verdauungsenzyme in ihre Einzelteile zerlegt wurden. Der Körper erkennt diese Nahrungsbestandteile als Fremdstoffe (in diesem Falle meistens nicht vollständig verdauter Makro-Moleküle) und greift sie an. Es besteht dabei die Gefahr, dass Antikörper sich gegen Körperzellen richten, die teilweise ähnlich Sequenzen beinhalten im Molekülaufbau, wie die Fremdstoffe. Allergien oder gar Autoimmunerkrankungen werden begünstigt.

 

  • Darmflora: Bezeichnet die Gesamtheit aller im Darm lebenden Bakterien und Pilze. Im Dickdarm lebt der grösste Teil dieser Mikroorganismen. Sie spalten Nährstoffe auf und produzieren dadurch Vitamine, Lactate und kurzkettige Fettsäuren (Butyrate, Propionate), die von der Darmschleimhaut zur Zellregeneration benötigt werden und sich günstig auf das LDL-Cholesterin [1] auswirken. Giftige Nebenprodukte der Verdauung und schädliche Substanzen (Toxine und Karzinogene) werden durch die Darmflora neutralisiert. Nützliche Bakterien, die durch eine ballaststoffreiche, pflanzliche Ernährung gefördert werden, neutralisieren zudem Toxine von Hefen und von schädlichen Bakterien. Weiter halten sie die Bakterien- und Pilzkolonien im Gleichgewicht und senken das Risiko von Herzinfarkt bzw. Schlaganfall, was laut einer Studien mit 600 Patienten [2] mit dem Stoffwechselprodukt Trimethylaminoxid assoziert wird. Wer sich fleischlastig ernährt, hat mehr Darmbakterien, die Trimethylaminoxid (TMAO) metabolisieren. Je mehr faserreiche Kost (Ballaststoffe) verzehrt wird, desto geringer sind die TMAO-Mengen und das eben auch bei Fleischkonsumenten. Ballaststoffe führen u.a. zur Vermehrung nützlicher Lactobazillen und Bifidobakterien im Darm.

 

  • GALT - Darmassoziierte lymphatische Gewebe (darmassoziierte Immunsystem): Das GALT verbindet das lymphatische System mit dem Darm. Im ganzen Magen-Darm-Trakt finden sich Lymphknötchen und weisse Blutkörperchen (Lymphozyten). Sie vernichten Krankheitserreger und dienen als Filter damit Abfallprodukte und Fremdkörper nicht in die Blutbahnen gelangen.

 

Unser Körper und sein Mikrobiom lebt von der Nahrung, die wir zu uns nehmen. Damit unser Körper seine automatichen Prozesse zur Aufrechterhaltung der Homöostase fehlerfrei ausführen kann und das Mikrobiom sich nicht gegen seinen Wirt richtet, sondern ihm zum gesundsein dient, benötigen wir eine Ausgewogenheit an Mikro- und Makronährstoffe. Als Makronährstoffe werden Proteine (Eiweiss), Fette und Kohlenhydrate sowohl verdauliche Kohlenhydrate, wie auch unverdauliche Ballaststoffe bezeichnet. Die Ballaststoffe (Nahrungsfasern) dienen vorwiegend der Darmgesundheit, weil sie die Hauptnahrung des Mikrobioms darstellen. Werden die Makronährstoffe verdauut und in ihre Einzelteile (Aminosäuren, Fettsäuren und Zuckerarten) zerlegt, werden sie ebenfalls als Mikronährstoffe bezeichnet. Dieser Verdauungsprozess funktioniert nur einwandfrei, wenn sowohl die Speicheldrüsen im Mund, die Bauchspeicheldrüse, der Magen, der Dick- und Dünndarm und die Darmflora gesund sind. Die Drüsen und Organe ziehen wiederum ihre Energie aus der Nahrung. Das Verdaute und die Verdauung bedingen sich gegenseitig. Ein Mensch, der beispielsweise verhungert, dessen Körper verdaut sich selbst, bis zum Eintritt des Todes, dann übernehmen Mikrobiom und Makroorganimus den Körper und geben ihn zurück in die Erde.

 

 

Je natürlicher ein Lebensmittel gedeiht und schonend verarbeitet wird, desto nährstoffreicher und vielfältiger sind seine Mikronährstoffe wie z.B. Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, sekundären Pflanzenstoffe, Enzyme und Coenzyme. Diese aufgeführten Mikronährstoffe liefern im Gegenzug zu den Makronährstoffen keine Energie. Die Mikronährstoffe sind jedoch unerlässlich bei der Aufrechterhaltung unserer Stoffwechselreaktionen und somit beim Erhalt der Funktionen sämtlicher Körperzellen. Hier schliesst sich der Kreislauf aus den Nährstoffen und dem Stoffwechsel, der Mikrobe und dem Milieu, dem Mensch und der Umwelt. Zur Selbsterhaltung gibt die Natur und die Natur nimmt. Wir sind ein natürlicher Teil dieser Kette und sollten die Welt weniger als Ressource betrachten, die es auszubeuten gibt sondern ein gesundes Kreislaufsystem in der Wirtschaft vorantreiben. Dieses Ungleichgewicht führt schlussendlich zur Krankheit. Summa summarum enthält die richtige Balance, im Innen wie im Aussen, die Gesundheit.

 

[1] Vgl. Haghikia A: Die Wirkung des Darm-Mikrobiom abhängigen Metaboliten. Propionsäure auf das LDL-Cholesterin: Eine doppelblinde, randomisierte und Plazebo-kontrollierte Studie; „Late Breaking Clinical Trials I“, 87. DGK-Jahrestagung, 7. April 2021
[2] https://www.ahajournals.org/doi/pdf/10.1161/ATVBAHA.118.311023

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