Zucker oder besser Süssungsmittel?

Zucker ist in der industrialisierten Lebensweise allgegenwärtig. Ob in Süssigkeiten, Kuchen, Schokolade, Desserts, Fruchtsäften, Süssgetränken, Ketchup, Müsli, Früchten, Joghurt oder Marmelade - die Liste könnte praktisch endlos weitergeführt werden. Der Zucker dient als Geschmacksträger, macht jedoch auch süchtig, da Zucker in unserem Gehirn Dopamin und Opioide freisetzt.

 

Zuckerarten

Die Industrie verwendet folgende Saccharide (Zucker): Glukose (Dextrose), Fruktose, Galaktose, Laktose, Maltose, Maltodextrin, Maltotriose, Melasse und Saccharose. Dies sind Einfach-, Zweifach und Mehrfachzucker. Einfach- und Zweifachzucker, gefolgt von den Mehrfachzuckern werden am schnellsten verdaut und erhöhen den Insulinspiegel schneller als Polysaccharide (Vielfachzucker). Wer sich körperlich betätigt, kann aus dem Einfach- und Zweifachzucker viel Energie gewinnen, ohne verdauungsaufwendige und zeitverzögernde Verstoffwechselung. Die heutige Ernährungslehre empfiehlt, wenig Zucker zu konsumieren und wenn doch, dem Vielfachzucker den Vorrang zu geben. Vielfachzucker kommen in Pflanzen- und Getreideprodukten (Vollkorn-Ballaststoffe), Hülsenfrüchten und Kartoffeln vor. Die Empfehlung geht einher mit dem heutigen Bewegungsmangel.

 

 

 

Gesundheitliche Folgen von zu viel Zucker

Ohne Glucose (Zucker) würde besonders die Hirnleistung extrem abnehmen. Vom Hirn aus wird das Nervensystem gesteuert und der Zucker ist sowohl bei der Struktur und Funktion der Nervenzellen ausschlaggebend. Eine Überzuckerung, besonders durch zuviel Einfachzucker, der in Süssgetränken und Fertigprodukten steckt, zu wenig Bewegung und Übergewicht begünstigen die Entstehung der Stoffwechselerkrankung Diabetes. Eine Zivilisationskrankheit, die mit einer natürlicheren Ernährung fast keine Chance hat. Ist die insulinproduzierende Bauchspeicheldrüse noch intakt, wie dies für gewöhnlich beim Typ 2 Diabetiker der Fall ist, lässt sich mit einer konsequenten Ernährungsumstellung der Griff zur Insulinspritze für gewöhnlich vermeiden. Für eine rasche Körpergewichtsreduktion ist zudem die Trennkost (Eiweiss- und Kohlenhydrate getrennt, sowie auch die Kohlenyhdrate- und Fett-Trennung) eine sehr effiziente Ernährungsweise. Dabei müssen auch die Süssgetränke als Essensbegleiter verbannt werden. Ein Glas (3dl) Coca-Cola liefert 33 Gramm schnellverfügbaren Zucker und sollte nicht zeitgleich mit fetthaltigen Lebensmitteln konsumiert werden. Wenn Insulin in unserem Körper ausgeschüttet wird, hemmt es den Abbau von Fett bzw. die Energiegewinnung aus Fetten und schafft neue Fettdepots.

Krebszellen lieben Einfachzucker mit wachstumsfördernden Proteinen. Die kranken Zellen weisen bis zu 30 Insulinrezeptoren auf, wogegen gesunde Zellen einen Insulinrezeptor haben. Womit das Insulin, das beim Zuckerkonsum ausgeschüttet wird, und den Zucker aus dem Blut in die Zellen transportiert, ihre Anlaufstelle dankend bei der Krebszelle findet. Das IGF (Insulinähnlicher Wachstumsfaktor) kommt natürlich in Leber und anderen Körperzellen vor. Bei Krebs oder zur Vorbeuge empfiehlt es sich jedoch besonders auf tierische Proteine von rotem Fleisch und Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch (besonders Kolostrum) zu verzichten, da insbesondere Milch besonders viel IGF liefert. Jungtiere müssen schliesslich wachsen.

Der Körper wandelt nicht nur Kohlenhydratquellen wie Früchte, Getreide, Kartoffeln, Mais, Reis etc. zu verwertbarer Energie in Form von Glucose um, sondern kann dies im Kohlenydratmangelzustand oder im Fett- und Proteinüberschuss auch aus Fetten und Proteinen machen. Beim Fettabbau werden die Triglyceride aufgespalten zu drei Fettsäuren und dem Glycerin (Zuckeralkohol) zerlegt. Beim Proteinüberschuss werden die zerlegten Aminosäuren, die nicht im Körper eingebaut werden, ebenfalls zu Glucose abgebaut. Ein Verzicht auf Kohlenhydrate wie bei der Low-Carb-Diät ist demnach ohne schlimme Folgen für den Körper möglich, wenn genügend Fett und Eiweiss in der Ernährung vorhanden ist.

 

Fruchtzucker (Fructose)

In den USA ist fast jeder Softdrink mit dem aus Mais gewonnen "High-Fructose corn syrup" gesüsst. Über Enzymprozesse wird der Fruchtzucker produziert und hat eine höhere Süsskraft als Glucose. Die Fertigprodukte werden dadurch nicht gesünder. Gesund für den Körper sind möglichst unbehandeltes Obst, Trockenobst und Honig, da hier von der Natur viele weitere Stoffe über die Pflanze mitgegeben werden. Nach Aussage des Autors Anthony William "Mediale Medizin" sei der Zucker aus Früchten sowie Honig der einzige Zucker der ins Gehirn eingebaut werden kann. Wissenschaftlich bewiesen ist diese Behauptung nicht. Zudem empfiehlt er alle zwei Stunden einen Happen zu essen, damit der Blutzuckerspiegel nicht zu stark abfällt. Wird über längere Zeit nichts gegessen, beginnen die Nebennieren mit einer erhöhten Adrenalin- und Cortisolausschüttung, was sich zwar kurzfristig mit neuer Energie bemerkbar macht, jedoch längerfristig die Nieren schwächt.

 

Hefepilze lieben Zucker

Hefepilze kommen natürlich in unserem Darm vor und befinden sich auch auf anderen Schleimhäuten zum Beispiel im Mund. Sie ernähren sich wie viele andere Bakterien von Zucker. Die meisten Hefepilze verursachen keine Beschwerden beim Menschen, sondern leben in Symbiose mit uns. Wer empfindlich auf Zucker reagiert, z.B. Blähungen, Bauchkrämpfe, Hautprobleme, Mundsoor oder gar eine Verstärkung von Allergien feststellt, an Übergewicht leitet und oft müde ist, könnte an einer Pilzinfektion (Kandidose) leiden. Besonders problematisch ist dabei der Hefepilz Candida Albicas. Um hier die körperliche Balance wieder zu erlangen, sollte die Ernährung umgestellt werden, um dem Pilz den Nährboden zu entziehen. Wer an einer Pilzinfektion leidet empfiehlt sich der Verzehr von viel Bio-Gemüse sowie einer starken Reduktion von raffinierten, zuckerhaltigen Produkten (Süssigkeiten, Kuchen, Pasta, Pizza). Biologische, pflanzliche Eiweisse und  Öle (besonders Kokosöl in Kombination mit einem Tropfen Oregano-Öl gleichzeitig) sind den tierischen Fetten und Eiweissen vorzuziehen. Zudem helfen scharfe Gewürze wie Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln, Meerrettich und Cayennepfeffer, um den Pilzbefall zu reduzieren. Weitere sinnvolle Gewürze sind Kurkuma, Koriander, Kümmel und Oregano. Eine ausreichende Wasserzufuhr ist wichtig, damit die Ausscheidungsorgane richtig funktionieren. Zusätzlich kann die Mund- und Darmflora mittels probiotischen Milchsäurebakterien neu besiedelt werden. Eine Kandidose ist nicht innerhalb weniger Tage verschwunden. Die Ernährungsumstellung muss über mehrere Wochen vollzogen werden.

 

 

 

Süssungsmittel als Alternative?

Die Idee von Süssstoffen zur Diätunterstützung und bei zuckerkranken Menschen ist prinzipiell gut. Die Dosierungen, die verwendet werden müssen, um die gleiche Süsse wie Kristallzucker zu erzielen, ist zudem verschwindend klein. Süssstoffe können 30 mal bis 13’000 mal so stark süssen wie Kristallzucker. Leidet jemand z.B. unter einem Hefepilz (Candida) und macht eine Zuckerdiät, so scheinen Süssungsmittel/Süssstoffe eine Alternative zu sein. Jedoch zeigen neuere Studien, die im deutschen Ärzteblatt erschienen sind, das Süssungsmittel die Darmflora verändern. Es bilden sich vermehrt Bakterien, die Kohlenhydrate abbauen und somit kann es bei der gleichzeitigen Einnahme von "echten" Kohlenhydraten zu höheren Blutzuckerwerten kommen, weil die Kohlenhydrate effizienter verdaut werden. Wer also eine Diät macht, muss darauf schauen, dass es zu keinem Mischkonsum aus Süsstoffen und Kohlenhydraten kommt, sondern allgemein Kohlenhydratarm isst. Süssstoffe ansatt Zucker ersetzen nicht die nötige Disziplin, wenn es um eine Diät geht. Jedoch erhöhen Süssstoffe alleine nicht den Blutzuckerspiegel und eine Insulinausschüttung, die zu Heisshungerattacken führen kann, kommt bei Süssstoffen nicht vor. Ein Übermass an Süssstoffen kann aber zu Verdauungsproblemen wie Durchfall führen und wie beschrieben, die Darmflora verändern. Wer körperlich aktiv ist, Sport treibt, sich viel bewegt und nicht unter Diabetes leidet, der greift trotzdem besser zu Zucker anstatt Süssungsmitteln, weil die Langzeiteffekte auf den Körper viel besser erforscht sind.

 

Umstrittenes Aspartam

Der Süssstoff Aspartam (E951) ist die letzten Jahre immer mehr in die Kritik geraten, da er angeblich bei Experimenten mit Mäusen Krebs verursachte und die Gefahr somit auch für den Menschen bestehen könnte. Weiter werden Fälle von Migräne beim Menschen erwähnt. Wer an der angeborenen Stoffwechselerkrankung Phenylketonurie leidet, darf Aspartam nicht konsumieren (Häufigkeit der Krankheit 1:8000). Wie bei allen Zusatzstoffen werden auch hier Untersuchungen zur Verträglichkeit vorgenommen und erlaubte Tagesdosierungen festgelegt. Nur, was passiert im Körper mit Tagesdosierungen gewisser Stoffe, wenn täglich noch andere Süssstoffe und Zusatzstoffe hinzukommen?!

Die Agrar- und Chemiefirma Monsanto (von Bayer übernommen), einstmals Inhaberin des Süssstoffes Aspartam, steht selber öffentlich in der Kritik. Zu viele Fälle von Patentverletzungsklagen gegen Bauern sowie der Aufkauf von Saatgutproduzenten weltweit wurden publik. Das Misstrauen in der Bevölkerung gegenüber Gentechnik, dem Terminatorsaatgut und Pestiziden wie Round-Up (Glyphosat) steigt. Zudem wirft die Nähe von Monsanto-Verbindungsleuten zu Lebensmittelaufsichtsbehörden und hohen Wirtschaftsämtern Befangenheitsfragen auf, was im US-Dokumentationsfilm Food Inc. thematisiert wird. Nicht zuletzt ist da noch der Einsatz vom Entlaubungsmittel Agent Orange im Vietnamkrieg, das von Monsanto geliefert wurde und heute noch wie ein Schandfleck an der Firma haftet. Diese Firmenskandale schwächen ebenfalls das Vertrauen in Aspartam als unbedenklicher Süssstoff.

 

Diverse Süssstoffe und unsere persönliche Beurteilung

  • Acesulfam-K (E950)
    Reichert sich in Flüssen und Seen an, da der Stoff nicht abgebaut wird. Bereits in Trinkwasser nachgewiesen. Erlaubte Tagesdosis 9 mg pro Kilogramm Körpergewicht.
  • Aspartam (E951)
    Umstrittenster und bekanntester Süssstoff. Es wurde eine erlaubte Tagesdosis von 40mg pro Kilogramm Körpergewicht festgesetzt. Basierend auf der Verknüpfung zweier Aminosäuren (L-Aspargainsäure + L-Phenylalanin). Aminosäuren stellen die Bausteine vom Körpergewebe dar und werden nicht einfach wie Zucker zur Energiegewinnung verbrannt. L-Asparaginsäure ist grösstenteils am zentralen Nervensystem beteiligt und L-Phenylalanin hat einen grossen Einfluss auf die Stimmung. Beim Abbau von Aspartam im Körper wird Methanol abgespalten, was ein Nervengift ist. Aufgrund vieler negativen Studien und Berichten ist es aus unserer Sicht bedenklich.
  • Cyclamat (E952)
    Es wurde eine erlaubte Tagesdosis von 7 mg pro Kilogramm Körpergewicht festgesetzt. Der Stoff verursacht ein krebserregendes Potenzial bei Mäusen und ist in den USA verboten, in der EU jedoch für viele Lebensmittel erlaubt.
  • Neohesperidin DC (E959)
    Es wurde eine erlaubte Tagesdosis von 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht in der EU festgesetzt. Der Stoff wird oft als Verstärker für andere Süssstoffe verwendet. Nebenwirkungen sind nicht bekannt und bis zum heutigen Stand gilt dieser Stoff als unbedenklich. Da der Wirkstoff mit dem Urin ausgeschieden wird, gehen wir davon aus, dass der Stoff in der Natur nicht abgebaut wird und ökologisch betrachtet bedenklich ist. Wieweit sich der Wirkstoff im Körper anreichern kann, ist nicht klar.
  • Neotam (E961)
    Dieser Süssstoff hat eine extrem hohe Süssungskraft und muss nur in geringen Mengen eingesetzt werden. Die Behörde empfiehlt, eine gewisse Aufnahmemenge von 2 mg pro Kilogramm Körpergewicht nicht zu überschreiten. Der Süssstoff wird aus Aspartam und 3,3-Dimethylbutyraldehyd synthetisiert.
  • Saccharin (E954)
    Erlaubte Tagesdosis von 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht festgesetzt. In Studien mit Tieren wurde ein erhöhtes Krebsrisiko festgestellt.
  • Thaumatin (E 957)
    Wird aus heutiger Sicht als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Dieser Stoff wird auch als Geschmacksverstärker eingesetzt und wird aus sechs Proteinen gebildet. Thaumatine können beim Menschen Allergien auslösen. Aus unserer Sicht bedenklich.
  • Steviolglycosid (E960)
    Steviolgylcosid ist der Hauptbestandteil in den Blättern der Steviapflanze und für die Süsse verantwortlich. Jedoch hat Stevia einen bitteren Nachgeschmack, weshalb oft eine Zutaten-Kombination mit Einfachzucker in Fertigprodukten und Süssgetränken vorzufinden sind. Steviolgylcosid wird über ein chemisches Verfahren gewonnen, was leider mit "natürlich" wenig zu tun hat. Laut einer Tierstudie aus dem Jahr 1968, bei welcher der Stoff an Hamstern getestet wurde, kann Steviolglycosid zu einer erhöhten Nierentoxizität führen. Jedoch ist der Stoffwechsel von Hamstern anders als beim Mensch. Die der WHO vorliegenden Studien bezüglich der Auswirkungen von Steviol haben noch keine Hinweise auf mutagene Wirkungen am Menschen ergebe. Steviaextrakt wird oft im Zusammenhang mit Unfruchtbarkeit erwähnt. Es liegen keine Studien an Menschen vor, die eine verminderte Fertiliät beweisen. Eine Studie aus dem Jahr 1999 zeigt bei männlichen Ratten eine Gewichtsabnahme von Hoden, Nebenhoden und Samenbläschen bei einer 60-tägigen Einnahme von hochdosiertem Steviaextrakt. Weiter verringerte sich die Konzentration von Spermien in den Nebenhoden. Neuere Studien konnten das nicht nachweisen. Von der EFSA sind 4 mg pro kg-Körpergewicht am Tag als Obergrenze festgelegt.
  • Sucralose (E955)
    Die Sucralose wird in der Natur nur sehr langsam abgebaut. Bei Tierversuchen gab es manche Hinweise, dass Sucralose einen negativen Einfluss auf die Darmflora hat. In einer Studie aus dem Jahr 2014 wurde gezeigt, dass Süssstoffe wie Saccharin, Sucralose und Aspartam in der Darmflora die Bakterien der Gruppe Bacteroides fördern kann, was die Glukose-Toleranz reduzieren und bei fast 60 % der Probanden zu einer Vorstufe von Diabetes führen kann. Es wurde eine erlaubte Tagesdosis festgelegt.
  • Xylit (E967)
    Ein Zuckeralkohol der in Gemüsesorten, Birken und Buchen vorkommt. Der menschliche Körper stellt beim Kohlenhydratabbau 5 bis 15 mg Xylit in der Leber täglich her. Auf Hunde, Rinder, Ziegen und Kaninchen kann Xylit tödlich wirken, da es eine hohe Insulinausschüttung bewirkt und der Blutzucker dadurch gefährlich sinkt. Für Menschen ist Xylit nach heutigem Wissenstand unbedenklich. Es gibt keine festgelegte Obergrenze.

Quelle: Wikipedia [Stand: Sept 19]

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